Gewaltpräventions-Projekt für Kinder

Auch freundliche Pferde können ausschlagen. Auch liebe Hunde können bellen und notfalls beißen, wenn sie in Bedrängnis geraten. Und Kinder können sich wehren, wenn es notwendig ist. Doch wer schlau ist und auf sein Bauchgefühl vertraut, der erkennt Gefahrensituationen meist schon frühzeitig und kann den Gefahren aus dem Weg gehen.

Dies konnten 10 Mädchen und 3 Jungen in der diesjährigen offenen Projektwoche im geschützten Raum erfahren und erproben. Angeleitet wurden sie von Frau Jüttner, derzeit Klassenlehrerin der 1/2f und seit November 2010 Kursleiterin für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

Ziel eines solchen Projekts ist es, die Kinder stark zu machen.

Das heißt, den Kindern Selbstbewusstsein zu geben und ihnen Handlungsmöglichkeiten zu geben, mit denen sie Gefahrensituationen begegnen, sich selbst behaupten und, wenn es keinen anderen Ausweg gibt, auch schützen und verteidigen können.

Unsere Schulsozialarbeiterin Frau Krieger begleitete die Gruppe an zwei der fünf Projekttage.

Das große und das kleine Nein

Am ersten Tag lernten die Kinder, dass es wichtig ist, durch eine selbstbewusste aufrechte Haltung zu zeigen, dass sie keine leichten Opfer sind – egal, wie groß oder klein sie tatsächlich sind. Zudem übten sie, sich mit ihrer Stimme durchzusetzen und sich zu trauen auch laut „Nein!“ zu sagen – genauso wie das Mädchen aus dem Buch „Das große und das kleinen NEIN“.

Weglaufen und Hilfe holen ist klug – nicht feige!

Am zweiten Tag übten sie in vielen Rollenspielszenen nicht nur Gefahrensituationen zu erkennen und zu vermeiden, sondern auch wie wichtig es ist zu helfen, indem man Hilfe holt.

Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Der dritte Tag begann mit dem bekannten Buch von Veronika Ferres „Nein, mit Fremden geh ich nicht!“, anhand dessen die Mädchen nicht nur Täterstrategien erkennen konnten, sondern auch an mehreren Stellen der Geschichte das bereits Gelernte einsetzen und die gefährlichen Situationen vermeiden konnten.

Im zweiten Teil übten sie ausgehend von der Geschichte einfache Selbstverteidigungstechniken.

Vertrau deinem Bauchgefühl!

Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Diese zu unterscheiden übten die Kinder am vierten Projekttag.

Durch die Geschichte „Melanie und Tante Knuddel“ konnten die Jungen und Mädchen lernen, dass sie ein Recht darauf haben, dass andere ihre Grenzen respektieren. Dazu gehört auch, dass sie ihrem eigenen Gefühl vertrauen und rechtzeitig „Stopp!“ sagen und sich im Notfall Hilfe holen.

Wir sind stark und selbstbewusst

Am fünften Tag übten die Kinder nochmals ganz intensiv in Rollenspielen, Gefahren zu erkennen, wenn möglich zu vermeiden, für sich und andere Hilfe zu holen, sich zu behaupten und zu verteidigen.

Beim Präsentationsnachmittag am 26.3. zeigen die 13 starken Mädchen und Jungen, was sie in dieser Woche gelernt und geübt haben: Zu seinen Gefühlen zu stehen, selbstbewusst aufzutreten, laut „Nein!“ zu sagen und sich notfalls auch körperlich zu wehren.


 

Martina Jüttner